Samstag, 4. Dezember 2010

Der Süden Neuseelands – Teil 2/2

Nach einigen Stunden Autofahrt gen Süden haben wir Queenstown erreicht. Mein Favorit in Neuseeland... Es ist an einem riesigen See gelegen, dass Wasser hat irgendwie überall eine leuchtend blaue bis türkise Farbe, echt schön anzusehen. Umringt ist alles von Bergen, wie man sie aus Österreich kennt. An die Kombination aus Beidem kann man sich echt gewöhnen.

Hier gibt es eine Straße voll mit Agenturen um alle möglichen Extremsportarten zu buchen. Da hab ich mich nicht lange lumpen lassen und gleich mal den höchsten Bungeesprung, den es dort gibt (Nevis Jump - 134m) und den höchsten Swing der Welt gebucht. Bei dem Swing hängt man an einem Seil, erfährt einen freien Fall von ca. 70 Metern und schwingt dann quasi durchs Tal. Mental und körperlich habe ich mich am Vortag mit dem wahrscheinlich besten Burger Neuseelands auf die bevorstehende Adrenalinspritze vorbereitet; soviel Fleisch zwischen 2 Brothälften sollte als Rauschmittel deklariert werden... Am nächsten Tag also wurden wir mit einem Busshuttle zum Ort des Geschehens gefahren. Zuerst stand Bungee auf dem Programm, anschließend der Swing. Meine durchgehende Gefasstheit verschwand spätestens zu dem Zeitpunkt, als ich an die Kante des Abgrundes gerobbt bin. Da es keine Chance auf Geldrückgabe bei Nichtspringen gibt, gab es nur eine Richtung –> runter! Es war der Hammer!! Wer von dieser überaus bildhaften Beschreibung nicht genug bekommt, kann sich das ganze hier ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=MkTpslnkTUM

Der Swing hinterher war im Vergleich zum Bungee wie Schaukeln; dennoch ein riesen Spaß.

Nach so viel Spaß musste mal wieder etwas ernsthaftes betrieben werden. Es ging zum Routeburn Tack, eine 3-Tages-Wanderung mit bilderbuchartigen Landschaften. Nach ca. 6 Stunden Wandern pro Tag findet man sich anschließend in sporadisch eingerichteten Hütten ein, kocht ein wenig und schläft in bis zu 50 Mann Hütten. Für das Ganze habe ich einen Backpackerrucksack und einige weitere Accessoires geliehen. Ich war echt erstaunt wie gut sich die vllt. 10 kg mit solch einem Rucksack über viele Stunden gut tragen lassen. Auch die Vielfalt der Landschaften und Szenerien war die Anstrengungen wirklich wert. Wir hatten ein paar kompetente Schnarcher aus Spanien bei uns in der Hütte. Diejenige Person, die meinen geliehenen Schlafsack das nächste mal überziehen darf, ist auf keinen Fall zu beneiden. Alle erdenklich fiesen Gerüche jeglicher Art nach 3 Tagen ohne Dusche habe ich erfolgreich darin injizieren können…Mit Petrus hatten wir ebenfalls großes Glück, sodass einige schöne Bilder geschossen werden konnten!!

Die letzten Tage sind wir dann über die Südküste nach Osten und schließlich wieder in den Norden bis nach Christchurch gefahren. Viele Kilometer lange, einsame Strände und einen “Scenic Drive” haben wir hier zu sehen bekommen. In Christchurch haben wir dann die letzten beiden Abende in der Gruppe etwas gefeiert, wobei wir am letzten Abend ohne Schlaf auskommen mussten, da wir um 4 Uhr am Flughafen sein sollten.

Der Abschied von der Gruppe viel etwas schwer. Man hatte die letzten Monate viel unternommen und viel Spaß zusammen gehabt…Nun sind Micha und Matze auf sich allein gestellt…

Abschließend noch stichpunktartig zusammengefasst, meine Eindrücke und Kuriositäten von Neuseeland:

  • im nächsten Leben möchte ich ein Schaf auf einer der unzähligen Wiesen in NZL sein
  • soviel Fastfood habe ich noch nie zuvor verdrückt…
  • … vllt. weil es wirklich günstig dort ist
  • nicht so mit Alkohol… der Faktor 2 kommt hier ins Spiel
  • gute alte Märkte wie Plus oder Aldi gibts leider nicht: entweder kleiner, teurer Tante-Emma-Laden oder riesen, nicht wirklich günstig, Kaufhalle
  • der Linksverkehr war ungewohnt, auch auf dem Gehweg immer links halten…verrückt…
  • in diversen Shops oder Tankstellen mit: “Hi, how are you?” angesprochen zu werden, ebenfalls verrückt…
  • das Wetter ändert sich 5 mal täglich, der Wetterbericht ist praktisch nutzlos
  • auch bei niedrigen Temperaturen rennen die Kiwis immer leicht bekleidet durch die Gegend
  • wer wandern will, benötigt sicherlich Jahre um alle Wanderwege zu erkunden
  • Naturtechnisch nicht nur schön, sondern auch sehr Abwechslungsreich
  • Hostel’s sind ne echt gute Sache… manche sind wirklich schön, fast familiär eingerichtet und zudem günstig…
  • … oftmals ist die häufigste Sprache dort aber deutsch…
  • … könnte an der riesigen Menge deutscher Backpacker liegen
  • Oropax, eine starke Waffe
  • deutsche Redewendungen in englisch übersetzen… unbezahlbar

PS: gut gelandet in Australien sind wa…


Das Panorama in Queenstown


Ein verdammt großer Adler in der Luft


Routeburn Track, Tag 1. Mittagspause


Routeburn Track, Tag 2. Hr. Messner persönlich

...gleicher Tag, etwas moosiger Wald


Routeburn Track, Tag 3. Geschafft!!!


Der berühmte Milford Sound...


ein netter Aussichtspunkt an der Südküste

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